Himmel über Hiddinghausen

Bericht in der Westen am 02.08.2009

Heißluft-Ballon
Himmel über Hiddinghausen

Pilot Volker-Ralf Krüger liebt die sanfte Fahrt im Heißluftballon. Bei der Fußball-Stadtmeisterschaft sorgte er kurz für Aufsehen.
Den Besuchern der Fußball-Stadtmeisterschaft stockt der Atem, als sie einen zusammengesackten Heißluftballon zwischen den Baumwipfeln an der Stadtgrenze zu Wetter entdecken. Der muss da abgestürzt sein. Ob ihm wohl das Gas ausgegangen ist?

Von der Aufregung auf dem Sportplatz Hiddinghausen bekommt Volker-Ralf Krüger nicht viel mit. Der Pilot bereitet gerade ein paar hundert Meter entfernt das 60 000 Euro teure Fluggerät fürs Abheben vor. Der Korb schaukelt knapp über dem Boden. Nur noch ein paar Stöße mitg dem Brenner und schon schwebt der Ballon wie schwerelos in der Luft.

Die Menschen auf dem Sportplatz atmen auf. Sie halten den Ballon für gerettet. Volker-Ralf Krüger staunt, als er später von den Sorgen erfährt. „Wir starten häufiger in Hiddinghausen.” Dass jemand den Start mit einem Absturz verwechsle, sei aber noch nicht vorgekommen.

Der erfahrene Pilot lässt das Fluggerät mit der Kennung D-OWTC schnell auf 600 Meter Höhe steigen. Er muss einen Sicherheitsabstand zum Sportplatz einhalten. Aus dem Korb wirken die Fußballer wie Spielzeugfiguren.

„Wir gehen weltweit an den Start”, sagt Krüger. Am liebsten sei er aber immer noch zwischen Ruhrgebiet und Rheinland unterwegs. „Die schönste Gegend ist das Bergischen Land. Das ist für mich Herzblut pur.”

Für festen Boden unter den Füßen war der Volker Ralf Krüger noch nie zu haben. „Ich bin zwölf Jahre zur See gefahren.” Seine Liebe zum Ballonfahren entdeckte Krüger vor 30 Jahren in den USA. Mittlerweile hat er mehr als 800 Flugstunden hinter sich. „Nichts ist schöner, als morgens um 5 Uhr am Himmel zu stehen.”

„Sicherheit ist oberstes Gebot”, sagt Krüger. An Bord seien immer ein zweites Funkgerät und ein zweites Navigationsgerät. Kurz vor dem Start mache er jedesmal noch einen Wettercheck. Bei schlechtem Wetter bleibt D-OWTC am Boden.

„Wir haben immer ein Begleitfahrzeug dabei”, sagt Krüger. Während der Pilot entspannt das Geschehen aus der Luft verfolgt, kämpft sich ein Kollege vom Verein Wupperballon mit Bulli und Anhänger durch den Verkehr.

Das angepeilte Ziel zwischen Wülfrath und Velbert erreicht Volker-Ralf Krüger heute nicht. „Der Wind ist eingeschlafen.” Ballonfahrer sind vom Wetter abhängig. Der Pilot lässt den Korb in der Nähe des Langenberger Senders sanft zu Boden gleiten. Ganz ohne Zwischenfälle.

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WAZ-Ausgabe Sprockhövel- 03-08-09
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